Religionen in den arabischen Ländern
Viele, die (das erste Mal) von den Ländern der arabischen Welt hören, denken sofort daran, dass es nur eine Religion gibt. Dem ist aber nicht so, wie spätestens seit dem „Arabischen Frühling“ immer wieder gezeigt und dokumentiert wurde. Die große Religion in den arabischen Ländern ist der Islam. Doch der Islam teilt sich auch in verschiedene Untergruppierungen. Die größte Gruppe bilden die Sunniten, die in allen arabischen Ländern die Mehrheit bilden.
Neben den Sunniten gibt es viele kleinere Gruppierungen, wie beispielsweisen die Schiiten. Neben Sunniten und Schiiten gibt es Drusen und Alawiten sowie Sufisten. Heute gibt es in den arabischen Ländern wenige oder gar keine Juden mehr. Durch die Gründung Israels und die politischen Probleme, sind die meisten Juden ausgewandert.
Die Gruppe, die immer (gern) vergessen wird, wenn man über Religionen in den arabischen Ländern redet, ist die der Christen. Es gibt verschiedene Gruppen von Christen in den arabischen Ländern. Die Kriege in den arabischen Ländern führten zu deren Deportation, Ermordung oder Flucht nach Amerika. Denken wir an Syrien, sind nur wenige Christen nach Europa gekommen.
Die Christen unterteilen sich in verschiedene Gruppen, wie Katholiken und Protestanten, um nur die großen Gruppen zu nennen. In Ägypten stellte die Gruppierung der Kopten eine der wichtigsten dar. Neben den genannten Gruppen, gibt es aber auch kleinere Gruppierungen und Mischreligionen, wie beispielsweise die Jesiden. Heute sind Jesiden durch Auswanderung auch in anderen Ländern verbreitet. In Deutschland lebt mit geschätzt 100.000 Mitgliedern (2016) die größte Gemeinschaft der Jesiden im Ausland.
Während früher die verschiedenen Religionen in der arabischen Welt lebhaft miteinander lebten, wurde dies immer weiter eingeschränkt. Der Vordere Orient wurde im 20. Jahrhundert immer weiter islamisiert. Der „arabische Frühling“ führte zur Islamisierung und unterdrückte andere Religionen wie z.B. die Kopten in Ägypten und die Jesiden vor allem im Nordirak und in Nordsyrien.
Sunniten (ahl as-sunna /أهل السنة): Sunniten stellen in den meisten (Ausnahmen: Iran, Irak, Oman, Libanon und Bahrain) islamischen Ländern die Mehrheit der Muslime da. Sie akzeptieren die Folge der Kalifen nach Muhammads Tod.
Shiiten (ahl ash-shiya / أهل الشهة): Sie stellen die zweite Hauptgruppe des Islam dar. Sie erkennen Ali, den letzten rechtgeleiteten Kalifen Ali als rechtmäßigen Nachfolger Muhammads an.
Die Unterschiede zwischen Sunniten und Shiiten waren ursprünglich nicht theologischer Natur, sondern entsprangen der Frage, wer die Gemeinschaft der Muslime leiten soll. Bei den Sunniten bildete sich das Kalifat heraus, bei den Schiiten das Imamat.
Drusen (دروز): sind eine Religionsgemeinschaft im Nahen Osten, die im frühen 11. Jahrhundert in Ägypten als Abspaltung einer Gruppe der Schia entstand.
Alawiten (علويون): Sie werden auch Nusarier genannt und sind eine religiöse Sondergemeinschaft. Sie entstand im späten 9. Jahrhundert im Irak und gehört zum schiitischen Spektrum des Islam.
Jesiden: Sie sind eine Nordkurdisch sprechende religiöse Minderheit mit mehreren hunderttausend Angehörigen, Die Mitgliedschaft ergibt sich ausschließlich durch Geburt, wenn beide Elternteile jesidischer Abstammung sind.
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