Arabische Städte seit vielen Jahrhunderten städtebaulich geplant

Arabische Städte gibt es bereits seit vielen Jahrhunderten. In Damaskus, Kairo und Bagdad wurde städtebaulich geplant, schon lange bevor dies in London oder Paris der Fall war. Staatliche Dienstleistungen garantierten Sauberkeit im persönlichen Bereich (durch öffentliche Bäder) und in der Öffentlichkeit.  Der Marktbetrieb war bereits in der Frühzeit des Islam weit entwickelt. Die Lebensbedingungen in den Städten wurden selbstverständlich an den Anforderungen der Religion ausgerichtet.

In traditionellen arabischen Städten sind die alten Einkaufsbereiche normalerweise sehr malerisch mit engen, verwinkelten Gassen. Da sich die Städte über eine lange Zeit hinweg entwickelten, erscheint die Anlage der Gassen Ausländern heute oft sehr willkürlich. Die Struktur vieler arabischer Städte ist jedoch nicht so willkürlich, wie sie zunächst erscheinen mag. Traditionell bildet die Moschee das Zentrum einer Stadt, von dem aus enge Gassen in alle Richtungen gehen, manchmal in Sackgassen endend.

Basar – suuq

Die Einkaufsbereiche werden oft suuq (Basar oder Markt) genannt. Tatsächlich deutet das Wort suuq auf den Ort hin, durch den das Vieh getrieben oder an dem es zusammengetrieben wurde. In einigen Städten, beispielsweise Tripoli im Libanon, sind bis heute die Wege und Rinnen innerhalb des alten Marktes erkennbar, durch die einst das Vieh getrieben wurde.

Wenn man das Herzstück des suuq-Bereiches erreicht, so stellt man fest, dass dort schon seit jeher großer Wert auf Sicherheit gelegt wurde. Geschäftsräume und Waren mussten gesichert werden, weshalb man viele mächtige Holztüren sieht, wenn man durch die Gassen eines alten Marktes schlendert. Hinter den ausgiebig verzierten und stabil gebauten Toren verbergen sich Innenhöfe.

Der suuq ist verwurzelt in der traditionellen arabischen Kultur, was sich selbst im modernen Arabischen zeigt: Jemand, dem die ganze Arbeit aufgebürdet wird, heißt auch heute noch jaHsh-is-suuq (Esel des suuq).

Es ist ein Merkmal alter arabischer Innenstädte, dass die Händler in einer bestimmten Straße sich auf eine Ware oder eine Dienstleistung spezialisieren, so wie es auch in vielen europäischen Städten im Mittelalter der Fall war (Fleischergasse im deutschsprachigen Raum, Les Halles in Paris, Shambles in London).

Andere Geschäftszeiten

In den Innenstädten, im Herzen des suuq, findet man häufig eine Moschee (jaami3) oder sogar mehrere.

Man bemerkt auch, dass das tägliche Leben teilweise von der Hitze und teilweise von den Gebetszeiten geprägt wird. Um 12:00 mittags ist es für viele Ladenbesitzer und Käufer normal, ihre Geschäfte für das Gebet zu schließen. Nach dem Mittagsgebet, und vor allem während des heißen Sommers, ist es ganz normal, dass Ladenbesitzer von 13.00 bis 16.00 Uhr ihre Geschäfte schließen. Das wiederum führt dazu, dass sich das Leben in den Abend hinein verlagert. In vielen Ländern der arabischen Welt ist der suuq bis ungefähr 22.00 Uhr belebt. Daraus folgt, dass das gesellschaftliche Leben in den Städten normalerweise noch viel länger pulsiert.

 

 

 

 


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